Wir widmen uns zentralen Themen der Kreislaufwirtschaft und fokussieren dabei auf konkrete Lösungsansätze, die zum Schließen oder zur Optimierung von Stoffkreisläufen beitragen können. Dabei diskutieren wir übergeordnete Ansätze unter anderem im Bereich Digitalisierung, die in verschiedenen Sektoren zur Kreislaufführung von Stoffen und zur Messung der Zirkularität beitragen können. Darüber hinaus analysieren wir zwei konkrete Wertschöpfungsketten bzw. Sektoren (Stahl, Bausektor), die im Rahmen der Transformation zur Klimaneutralität besonders starken Veränderungen unterworfen sind.
Wir forschen speziell zu folgenden Themen:
Welche Ressourcen werden für den Neubau und die (energetische) Sanierung des Wohngebäudebestandes in NRW benötigt? Welche Abfallmengen fallen wiederum durch den Abriss, die Sanierung und den Austausch von Wohngebäuden bzw. Bauteilen in NRW bis 2050 an? Und in welcher Qualität können diese Abfallmengen in NRW aufbereitet und dem Hochbau wieder zugeführt werden?
Die konkrete Umsetzung von geschlossenen Kreisläufen und der Einsatz von Sekundärmaterial scheitern häufig an Defiziten der Daten- und Informationsverfügbarkeit und an der Erfüllung von Nachweispflichten. Anhand konkreter Beispiele erarbeiten wir Ansätze, Potenziale und Lösungsansätze, wie diese Defizite überwunden werden können. Gleichzeitig untersuchen wir die politischen Rahmenbedingungen, die für die Errichtung von kollaborativen Datenökosystemen entlang einzelner Branchen der Grundstoffindustrie nötig sind.
Die Hersteller von Endprodukten stellen an ihre Lieferanten zunehmend die Anforderung, Vorprodukte mit Rezyklatanteilen bereitzustellen. Dies wird durch Regulierungen wie die europäische Batterieverordnung noch verstärkt. Hierfür werden Nachweissysteme benötigt, die verlässlich, aber auch praktikabel sind. Wir analysieren die damit verbundenen Herausforderungen für die NRW-Grundstoffindustrie, die bestehenden Anforderungen und die notwendigen Prozesse. Dabei zeigen wir die Stärken und Schwächen der einzelnen Ansätze auf und untersuchen die Potenziale einer koordinierten Herangehensweise der NRW-Grundstoffindustrie.
Wir erforschen die Frage, inwieweit die Stoffströme von Reststoffen und Nebenprodukten in der Stahlindustrie durch die Transformation in Richtung Klimaneutralität verändert werden (dies betrifft insbesondere Schlacken, Filterstäube und -schlämme) und wie diese Veränderungen sich wiederum auf die weitere Verwertung dieser Stoffe auswirken. Basis hierfür ist eine quantitative Bestandsaufnahme der Stoffströme im heutigen Zustand und in ausgewählten Szenarien für die Transformation. Wir betrachten Auswirkungen auf die Zusammensetzung der Stoffe und ihre Menge, Qualität und Recyclingfähigkeit. Darauf aufbauend entwickeln wir Konzepte, wie die Stoffströme auch zukünftig weiterhin innerhalb und außerhalb der Stahlbranche eingesetzt werden, und welche Verwertungsverfahren die Kreislaufführung weiter verbessern können.